Die doppelte Leinwand. Konzeptionen des filmischen Bildes bei Andrej Tarkowskij und Jean-Luc Godard
Das Dissertationsprojekt “Die doppelte Leinwand. Konzeptionen des filmischen Bildes bei Andrej Tarkowskij und Jean-Luc Godard“ stellt einen Beitrag zur Geschichte der Theorie des filmischen Bildes dar. Die materielle Grundlage der Untersuchung bilden das Frühwerk Godards zur Zeit der französischen Nouvelle Vague in den 1960er-Jahren und das vergleichsweise kleine aber wirkmächtige Œuvre Tarkowskijs. Die Fragestellung konzentriert sich auf intermediale Übersetzungsprozesse, die in der Übertragung von der singulären, bemalten Leinwand auf das technisch vervielfältigte Filmmaterial stattfinden und als projizierte Bilder auf der kinematographischen Leinwand ein Nachleben führen. Diese Übersetzung wird in Form von Aneignungsprozessen zwischen Film und Malerei vollzogen, die in besonderem Maße im Werk der genannten Regisseure zum Tragen kommen. Sind sie doch in den filmtheoretischen Schriften Gilles Deleuze' diejenigen Akteure, mit denen sich die Abkehr von einer narrativen filmischen Struktur zur Komposition aus ästhetischen Bildtypen durchsetzt. Für Godard, mit dem das Kino “aufgehört hat, narrativ zu sein” und Tarkowskij, der “die Vorstellung, das Kino sei vergleichbar mit einer Sprache” strikt ablehnt, tritt ein grundlegender bildtheoretischer Paradigmenwechsel ein, der das Filmbild (die singuläre Einstellung) gegenüber dem Plot (der dramatischen Handlung) reevaluiert.
Zentral für die Untersuchung sind demnach einerseits Fragen, die die Bildpraktiken der Regisseure betreffen: Welche kunsttheoretischen Methoden und Techniken verwenden sie? Wie verhalten sich Formen der Aneignung zu jenen des Zitats oder Verweises? Welche Auswirkung hat der Eingriff in traditionelle Bildreservoirs auf die Kunstwerke? Andererseits muss die Methode, mit der man sich dem Material nähert, auf die von den Filmen erzeugte Neuausrichtung des Bildes antworten, indem sie sich interdisziplinär orientiert und den voneinander isolierten Bereichen der Film- und Kunsttheorie jenen der Bildtheorie gegenüberstellt.
Zentral für die Untersuchung sind demnach einerseits Fragen, die die Bildpraktiken der Regisseure betreffen: Welche kunsttheoretischen Methoden und Techniken verwenden sie? Wie verhalten sich Formen der Aneignung zu jenen des Zitats oder Verweises? Welche Auswirkung hat der Eingriff in traditionelle Bildreservoirs auf die Kunstwerke? Andererseits muss die Methode, mit der man sich dem Material nähert, auf die von den Filmen erzeugte Neuausrichtung des Bildes antworten, indem sie sich interdisziplinär orientiert und den voneinander isolierten Bereichen der Film- und Kunsttheorie jenen der Bildtheorie gegenüberstellt.